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Vom Dreißigjährigen
Krieg und der Pest
Schon
zu Beginn des 17. Jh. wurde Nieder-Beerbach von der Pest
betroffen. Am 29. Sept. 1613, so berichtet die berühmte
Reichenbacher Chronik, starben Pfarrer Waldschmiedt
(Waldschmitt, nach Dr. Scriba) und seine Ehefrau an der Pest,
sie waren gewiss nicht die einzigen Opfer, denn um diese Zeit
wurde der Vordere Odenwald von dieser furchtbaren Seuche
heimgesucht, die dann in den dreißiger Jahren ihren
Höhepunkt erreichte. 1636 ist nach einem Bericht
„Nieder-Beerbach
durch die Kriegswirren so verringert und ruinieret, dass es sich
nicht verlohne, einen Pfarrer da zu halten“.
Möglicherweise
war dies der Grund dafür, warum am 30. Juli 1611 die
Totengebeine aus dem Karner (Beinhaus) von Nieder-Beerbach ohne
besondere Zeremonie auf dem Friedhof begraben wurden, während
an anderen Orten der Pfarrer oder der Superintendent den Grund
für diese Maßnahme in besonderer Predigt
darlegte.
Eine Liste von 1646 verzeichnet folgende
Gemeinsleute: Hans
Sömmermacher Schultheiß, Hans Ludwig Rauch, Ewalt
Bender, (beide Gerichtsschöffen), Hans Bender, Johann Reuß,
Velten Glock, Christian Seifriedt, Stoffel Heyer ( alle
Gemeinsleute)“, die nach dem Chronisten Dr. Scriba ihr
Feld mit Ochsen bestellten, das Dorf war weitgehend zerstört
und entvölkert. Wie viele andere Orte hat sich
Nieder-Beerbach auch bald wieder erholt, 1661 verzeichnet Dr.
Scriba „30 Gemeinsleute [?], und 15 Fronbauern“.
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Text: Volker
Teutschländer
Quelle Heinz Bormuth †

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